Radfahren macht Spaß, ist einfach und auf kurzer Strecke konkurrenzlos schnell. Es schont dabei das Klima, vermindert das Risiko des Verkehrsinfarkts und erhöht gleichzeitig die Mobilität und die Gesundheit der Menschen. Vor allem in den Städten verzichten immer mehr Haushalte auf das Auto und steigen teilweise auf das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel um. Jeder dritte Haushalt in deutschen Großstädten besitzt kein Auto und ist stattdessen mit dem Fahrrad mobil.
Wir GRÜNEN stehen für eine Verkehrspolitik, die ÖPNV, Fuß- und Radinfrastruktur ausbaut und sich weniger einseitig an den Bedürfnissen des Autoverkehrs ausrichtet. Radfahren soll Freude machen und sicher sein. Wir wollen sukzessive eine attraktive Fahrradinfrastruktur in Stadt und Land ausbauen und damit Angebote schaffen, um vom Auto auf das Rad umsteigen zu können. Dazu bedarf es eines Gesamtpaketes aus der Umgestaltung des Verkehrsraums mit Service- und Fahrradstationen, besseren Nutzungsmöglichkeiten für Lastenräder sowie familien- und kinderfreundlichen Wegekonzepten. Die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln sollte nicht nur praktikabel und nutzerfreundlicher sein, sondern endlich auch kostenfrei. Dazu müssen wir auf die Fahrzeughersteller, die Deutsche Bahn und die Verkehrsgesellschaften zugehen.
Wir fordern die Einführung des „IDAHO-Stop“ für Niedersachsen! Diese Regel erlaubt Radfahrer*innen , ein Stoppschild wie ein Schild „Vorfahrt gewähren!“ und eine rote Ampel wie ein Stoppschild zu behandeln. Diese Regelung wird den Radfahrer*innen in ihrer Selbstbestimmung und ihrer Fahrweise eher gerecht als die Angleichung an Regeln, die auf den Autoverkehr zugeschnitten sind. Damit tragen wir dazu bei, dass Radfahrer*innen schnell und einfach vorankommen und nicht wie derzeit dauerhaft von roten Ampeln ausgebremst werden. Außerdem erhöht der IDAHO-Stop die Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer*innen im Straßenverkehr.
Leider sterben immer noch viel zu viele Radfahrer*innen im Straßenverkehr oder werden schwer verletzt. Wesentliche Gründe dafür sind die vielerorts veraltete oder nicht vorhandene Radinfrastruktur und fahrradunfreundliche Verkehrsregeln. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, muss das Fahrrad im Straßenverkehr seinen Raum finden und als gleichberechtigtes Verkehrsmittel anerkannt werden. In diesem Sinne setzen wir uns für den Ausbau von markierten Rad- und Schutzstreifen auf Straßen, die Überquerung von Kreuzungen innerhalb einer Grünphase für Radfahrer*innen sowie für eine angemessene Ahndung des gefährlichen Falschparkens auf Geh- und Radwegen ein.
Wir GRÜNEN wollen nicht nur den Straßenverkehr sicherer machen und den Verkehrsraum fahrradfreundlicher gestalten, sondern auch unseren Nachwuchs fit für die CO2-freie individuelle Radmobilität machen.