In Niedersachsen haben wir uns erfolgreich dafür stark gemacht, dass der Rechtsanspruch für auf eine Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr umgesetzt wird. Wir haben für einen Ausbau der Betreuungsplätze gesorgt und setzen uns auch zukünftig dafür ein, dass das Angebot nachfragegerecht gestaltet wird.
Wir GRÜNEN stehen für eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung. Krippen und Kindergärten dürfen keine Verwahrstationen sein. Wir wollen die Krippen und Kindergärten weiterhin zu Lern- und Lebensorten entwickeln, in die Kinder gern gehen, wo sie gefördert werden und sich entfalten können.
Zu einer guten Qualität gehört für uns vor allem ein guter Betreuungsschlüssel. Die dritte pädagogische Kraft in den Krippengruppen ist ein Erfolg unserer Arbeit in Niedersachsen. Auch für die über Dreijährigen haben wir mit einem 60-Millionen-Euro-Programm für eine bessere Betreuung in den Kindertagesstätten gesorgt.
Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen. Nach der dritten Kraft in den Krippen müssen weitere Schritte folgen. Wir halten an der Einführung eines modernen und zeitgemäßen Kindertagesstättengesetzes fest. Unser zentrales Ziel ist dabei, die Relation von Pädagog*innen und Kindern endlich auch im Kindergartenbereich kontinuierlich zu verbessern. Die Gruppengrößen gehören ebenso auf den Prüfstand wie auch verbesserte Verfügungszeiten, damit das Fachpersonal den gestiegenen Anforderungen an den Bildungsauftrag gerecht werden kann. Bei der Neuerrichtung von Kindertagesstätten sind als Mindestanforderung die Barrierefreiheit und eine behindertengerechte Ausstattung festzuschreiben. Auch müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen für Tagespflegepersonen endlich geregelt werden.
Wir GRÜNEN stehen für gebührenfreie Bildung von Anfang an. Der Zugang zu Kinderbetreuung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Daher setzen wir uns dafür ein, Krippen und Kindergärten Schritt für Schritt gebührenfrei zu gestalten. Die Gebührenfreiheit darf nicht zu Lasten der Qualität erfolgen. Die Qualitätssteigerung, wie zum Beispiel durch die Drittkraft im Kitabereich oder durch kleinere Gruppengrößen, hat für uns erste Priorität. Bei einer Gebührenfreiheit müssen die Kommunen einen vollständigen finanziellen Ausgleich erhalten. Volkswirtschaftlich bedeutet eine gute frühkindliche Bildung eine hohe Rendite für alle politischen und gesellschaftlichen Ebenen. Wir fordern daher auch vom Bund eine deutliche finanzielle Beteiligung an der frühkindlichen Bildung, damit Länder und Kommunen dauerhaft und nachhaltig ihrem Bildungsauftrag gerecht werden können.
Krippen und Kindergärten erfüllen auch für den Spracherwerb eine wichtige Funktion. Sie schaffen die Grundlage für Teilhabe und Förderung von Anfang an. Wir haben in Regierungsverantwortung erfolgreich die Sprachförderungs- und Fortbildungsangebote ausgebaut. Wir GRÜNEN wollen Kitakonzepte, bei denen Umweltbildung eine zentrale Rolle spielt, künftig stärker fördern und Waldkindergärten weiter unterstützen.
Die Umsetzung der Inklusion sowie die Rahmenbedingungen für die Kindertagespflege müssen endlich gesetzlich geregelt werden. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, die Weiterentwicklung der Kitas zu Familienzentren zu unterstützen. Insbesondere im ländlichen Raum wollen wir modellhaft Kooperationen zwischen Schulen und Familienzentren ermöglichen.
Fachkräftemangel begegnen und Erzieher*innen besser bezahlen
Gute Betreuung und Förderung gibt es nur mit qualifizierten und fair bezahlten Fachkräften. Dafür muss die von uns GRÜNEN auf den Weg gebrachte Initiative zur Bekämpfung des Fachkräftemangels ausgebaut werden. Wir setzen uns für einen landesweiten Masterplan gegen den Fachkräftemangel ein, der den Einstieg in diese Berufe durch verstärkte Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Quereinstiegsmaßnahmen erhöht.
Noch immer ergreifen vorrangig Frauen soziale Berufe und nur wenige Männer werden beispielsweise Erzieher. Wir wollen durch eine gendersensible Berufsorientierung an Schulen, durch bessere Bezahlung und eine höhere gesellschaftliche Anerkennung erreichen, diese Berufe attraktiver zu machen. Es braucht weiteres Engagement, um noch mehr Männer für pädagogische und soziale Berufe zu begeistern.
Mit dem verstärkten Ausbau von Ausbildungsplätzen, insbesondere von berufsbegleitenden Ausbildungsangeboten, haben wir GRÜNEN einen wichtigen ersten Schritt erreicht. Diesen gilt es auszubauen und weiterzuentwickeln. Die Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft darf nicht am Geldbeutel scheitern.