Zum Tag der biologischen Vielfalt (22. Mai) weisen die Grünen Niedersachsen auf den dramatischen Zustand der Arten hin, für die Niedersachsen eine besondere Verantwortung hat. Um das Artensterben zu stoppen seien endlich bessere gesetzliche Regelungen nötig, die auch das Volksbegehren „Artenvielfalt.Jetzt!“ fordere.
„Der jüngst von der Bundesregierung veröffentlichte Bericht zur Lage der Natur ist verheerend“, sagt Anne Kura, Landesvorsitzende. Vor allem um das artenreiche Grünland, für dessen Schutz Niedersachsen eine besondere Verantwortung habe, sei es schlecht bestellt. Mehr als die Hälfte der Grünland-Lebensräume, die nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie eigentlich schon seit 1992 streng zu schützen sind, befänden sich in einem schlechten Zustand. Artenreiches Grünland ist ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Bienen und Schmetterlinge sowie für bedrohte Vogelarten wie den Kiebitz.
„Vor allem die weiterhin deutlich negative Tendenz ist ein ökologischer Offenbarungseid. Niedersachsen hat es trotz mehrfacher Fristverlängerungen innerhalb von fast 30 Jahren noch nicht mal geschafft, die FFH-Gebiete zumindest formal zu schützen und ist damit bundesweites Schlusslicht. Bisher führen die Wege in Niedersachsen in Sachen Naturschutz offenbar in die Sackgasse“, so Hanso Janßen, Landesvorsitzender.
Die Grünen fordern daher ein deutliches Umsteuern: „Wir müssen endlich die wenigen Stückchen halbwegs intakter Natur, die wir noch haben, wirksam schützen. Es kann nicht sein, dass selbst innerhalb von Schutzgebieten Pestizide und Gülle genauso eingesetzt werden, wie außerhalb. Das geht nur mit wirksamen gesetzlichen Vorgaben. Weil die Landesregierung dazu immer noch keine verbindlichen Regelungen vorgelegt hat, bringen wir gemeinsam mit mittlerweile über 115 Organisationen das Volksbegehren „Artenvielfalt.Jetzt!“ voran“, so Kura.