Humusaufbau zur Co2 – Reduzierung

Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz am 22./23. März 2025 in Celle

Humus ist überwiegend direkt oder indirekt durch abgestorbene Pflanzen im Boden
gespeicherter Kohlenstoff. Bei nicht-wassergesättigten Böden gilt: Je mehr
organische Masse auf den Flächen verbleibt oder aufgebracht wird und je weniger
der Boden durch Bearbeitung durchlüftet wird, desto höher der Kohlenstoffgehalt.
Nicht nur aus unseren Mooren, die bei Wassersättigung nicht durchlüftet werden
und deshalb in Jahrtausenden starke Humusschichten ausbilden konnten, haben wir
sehr viel Humus verloren und als CO2 in die Luft freigesetzt: Durch
Grünlandumbruch, durch Maisanbau für Biogas oder durch das Auseinanderfallen von
Tierhaltung und Pflanzenproduktion.
Nicht nur aus Klimaschutzgründen bzw. zur Speicherung von CO2 im Boden ist es
notwendig, den Humusanteil unsres Bodens auch außerhalb von Mooren wieder zu
erhöhen. Humose Böden speichern mehr Wasser, sind besser vor Erosion geschützt
und sind biologisch aktiver.
Die Humusanreicherung in Böden ist eine aktive Klimaschutzleistung der
Landwirtschaft und muss deshalb auch entsprechend honoriert werden. Deshalb
fordern wir:

  1. Im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik auf europäischer Ebene:
  • Grundsätzliche Anforderungen des Schutzes und Aufbaus von Humus im Oberboden,
    wie eine mindestens 4-gliedrige Fruchtfolge, eine möglichst ganzjährige
    Bodenbedeckung und das Verbot des Umbruchs von Dauergrünland als Bedingung ür
    Direktzahlungen an die Landwirtschaft zu definieren.
  • Einen deutlich höheren Anteil der Agrarfördermittel für Programme bereit zu
    stellen, mit denen über die grundsätzlichen Anforderungen hinausgehende
    Maßnahmen zum Humusaufbau honoriert werden können. Die konkrete Ausgestaltung
    der Programme muss von den Regionen – in Deutschland von den Bundesländern
    vorgenommen werden.
  1. Vom Land, spätestens ab der kommenden Förderperiode der gemeinsamen
    Agrarpolitik:
  • Über bestehende Programme wie der Förderung des ökologischen Landbaus hinaus,
    insbesondere für konventionell wirtschaftende Betriebe Förderprogramme zu
    erarbeiten, die dem Aufbau von Humus dienen: Das können z.B. Agroforstsysteme
    oder die Umwandlung von Acker- in Dauergrünland sein
  • Zusätzlich über konkret definierte Maßnahmen hinaus Anreize zu setzen, die den
    nachgewiesene Aufbau von Humus im Oberboden honorieren, ohne vorzugeben, wie
    diesese genau zu geschehen hat.