Zur bevorstehenden Rodung weiterer Bäume für den Südschnellweg in Hannover sagen die niedersächsischen GRÜNEN sowie die GRÜNEN aus Stadt und Region:
Landesvorsitzende Greta Garlichs meint: „Die Rodung der Bäume am Südschnellweg ist für uns alle schmerzhaft. Die Fahrbahnverbreiterung geht zu Lasten von Natur- und Artenschutz in der Leinemasch und bedeutet für viele Menschen einen Verlust an Naherholung und Lebensqualität. Wir sehen hier eine krasse Fehlplanung und hätten uns ein anderes Vorgehen gewünscht. Die Verkehrsminister in Bund und Land haben sich damals für den Ausbau der Fahrbahnen auf eine Breite von 25 Metern zu einer Innenstadt-Autobahn entschieden und Fakten geschaffen. Es hätte wesentlich früher nach Möglichkeiten für naturverträglichere Lösungen gesucht werden müssen, statt an überholten Planungen festzuhalten. Klimaschutz und die Mobilitätswende müssen zukünftig die Grundlage der Planungen bei Straßeninfrastrukturprojekten sein. Hier braucht es ein grundsätzliches Umdenken.“
Der Vorsitzende des Grünen Regionsverbandes Konstantin Dunnzlaff hebt die regionsweite Bedeutung der Leinemasch hervor: „Natur- und Artenschutz kennen keine Stadtgrenzen. Das, was in der Leinemasch passiert, übersteigt das Notwendige bei Weitem und macht Bürger*innen aus der gesamten Region Hannover zu Recht betroffen und wütend. Die Region Hannover muss ein Gebiet bleiben, das Natur und Menschen geschützte Lebensräume sowie Erholung bietet.“
Claudia Görtzen, Vorsitzende des Grünen Stadtverbandes, ergänzt: „Die Verbreiterung des Südschnellweges ist ein großer klima- und verkehrspolitischer Fehler, der Bestrebungen hin zu einer Mobilitätswende und einer klimafreundlichen Zukunft konterkariert. Als GRÜNE werden wir bei künftigen Verkehrsprojekten – wie dem Westschnellweg – alle Möglichkeiten ausschöpfen, um eine solche rückwärtsgewandte Politik zu verhindern. Außerdem fordern wir einen transparenteren und ehrlicher ausgestalteten Beteiligungsprozess als beim Südschnellweg. Die Bürger*innen Hannovers sollen eine reale Chance haben, Projekte dieser Dimension mitgestalten zu können.“
Hintergrund:
Die niedersächsischen GRÜNEN lehnen den Ausbau des Südschnellwegs in der vorgesehenen Dimension ab und halten ihn weder im Sinne der Mobilitätswende noch im Sinne des Natur- und Klimaschutzes für nötig. Klar ist aber auch: Es braucht die Brückensanierung. Da der Planfeststellungsbeschluss zum Zeitpunkt der Landtagswahl 2022 bereits erfolgt war, war in den rot-grünen Koalitionsverhandlungen keine Neuplanung mit geringerer Fahrbahnbreite mehr durchsetzbar. Der Unmut der Bürgerinitiativen, die sich mit viel Engagement und Know-how in den „Runden Tisch Südschnellweg“ des Wirtschaftsministeriums eingebracht haben, ist mehr als verständlich. Das Ergebnis ist auch für uns GRÜNE unbefriedigend.