„Das Ziel, Niedersachsen zum Fahrradland Nr. 1 zu machen, darf kein Lippenbekenntnis bleiben. Es wird höchste Zeit, dass die Landesregierung sich in den Sattel schwingt und den Radverkehr im Land nach vorne bringt“, sagte die Landesvorsitzende Anne Kura aus Anlass des ersten UN-Weltfahrradtages am 3. Juni. „Damit mehr Menschen aufs Rad umsteigen, müssen Radwege sicherer, komfortabler und mehr werden. Nur wenn Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer endlich als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer behandelt werden, wird der Anteil des Radverkehrs steigen.“
Viele Radwege seien zu eng oder in schlechtem Zustand, auch Radschnellwege gebe es noch viel zu wenig. „Mindestens zehn Prozent der Investitionen des Landes in den Verkehrsbereich müssen für den Radverkehr gesichert werden“, fordert Kura. „Wenn die Landesregierung die Sicherheit im Radverkehr ernst nimmt und künftig schwere Unfälle und Tote verhindern will, muss sie außerdem Abbiegeassistenzsysteme standardmäßig für neue LKW und die Nachrüstung älterer Fahrzeuge einfordern.“
„Für die Gesundheit der Menschen, für saubere Luft und um der Klimakrise entgegenzutreten braucht es dringend mehr Radverkehr! Hier muss die Landesregierung viel mehr tun. Stattdessen schützt sie VW bei den dringend nötigen Hardware-Nachrüstungen für Diesel, sperrt sich gegen die blaue Plakette und nimmt so Fahrverbote in Kauf. Das nutzt auf lange Sicht niemandem. Für die Landesregierung muss deshalb gelten: Aufsitzen statt Aussitzen“, so Kura.
Der 3. Juni ist schon seit 1998 Europäischer Tag des Fahrrades. Die Vereinten Nationen haben den 3, Juni jetzt auch zum Weltfahrradtag erklärt.
Was braucht es noch, um Radfahren attraktiver zu machen? Die GRÜNEN schlagen vor:
- Den grünen Pfeil für das Rechtsabbiegen von Radfahrern einführen
- Geeignete Einbahnstraßen für Radfahrer auch in der Gegenrichtung öffnen
- Fahrradstaffeln bei der Polizei (mindestens in den großen Städten) einsetzen
- Mehr Stellplätze für Fahrräder schaffen: Radstationen an allen größeren Bahnhöfen
- Mehr Tempo 30 ermöglichen, auch auf innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen
- Mitnahme von Fahrrädern in allen Zügen und im ÖPNV zulassen
- Im Winter Radwege gleichberechtigt mit den Autostraßen räumen
- Konsequentes Abschleppen von Autos, die auf Fahrradwegen parken