Die Digitalisierung wird die Art, wie wir arbeiten, wo und was wir arbeiten, massiv verändern. Ganze Berufsfelder werden wegfallen, in vielen Bereichen werden ganz andere Tätigkeiten dominieren und neue Berufe werden hinzukommen. Nach Expert*innenschätzung wird etwa ein Drittel der Kinder die in diesem Jahr eingeschult wurden, später in Berufen arbeiten, die es heute noch gar nicht gibt. Vergleiche mit dem Ausmaß der Umbrüchen zu Beginn der industriellen Revolution der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erscheinen daher in ökonomischer wie soziologischer Hinsicht berechtigt. Es stellt sich daher die Frage, wie wir möglichst alle auf diesem Weg mitnehmen.
#Die politische Aufgabe
Wie gelingt es, die vor uns liegenden Umbrüche zu gestalten, eine digitale Dividende zu erzielen, diese gerecht zu verteilen, ein „digitales Proletariat“ gar nicht erst entstehen zu lassen und den Menschen damit Sicherheit zu geben? Das ist die Kernfrage mit der wir uns im Projekt Lernen und Arbeiten in der digitalen Zukunft auseinandersetzen und auf die wir Antworten geben wollen.
Dabei geht es natürlich um Fragen der digitalen Infrastruktur, vor allem aber darum, was wir im Bildungssystem ändern müssen, um Schüler*innen, Auszubildende und Studierende bestmöglich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten und Arbeitnehmer*innen so weiterzuqualifizieren, dass sie den sich immer schneller wandelnden Anforderungen gerecht werden können. Es geht um den Umbau unserer bisher auf das sog. „Normalarbeitsverhältnis“ ausgerichteten sozialen Sicherungssysteme für den wahrscheinlichen Fall, dass ein jahrelanges Angestelltenverhältnis im gleichen Unternehmen für eine deutliche wachsende Zahl von Menschen eben nicht mehr normal ist. Und wie binden wir dann die mutmaßlich wachsende Zahl derer, die als Solo-selbstständige arbeiten in soziale Sicherung, Mitbestimmung etc. ein? Und was machen wir wenn uns tatsächlich die Arbeit ausgeht oder wir bestimmte Gruppen nicht mehr in Erwerbsarbeit integrieren können? Ist dann ein bedingungsloses Grundeinkommen eine gute Lösung?
Erste Antwortansätze, die noch deutlich konkretisiert werden müssen, haben wir im LDK Beschluss vom März 2018 formuliert: https://www.gruene-niedersachsen.de/die-digitalisierung-der-arbeitswelt-gestalten/
#Das Projekt
Mit unserer Kick-off-Veranstaltung am 22.09. in Braunschweig wollen wir in das Thema einführen, aber auch bereits den Grundstein für die weitere Bearbeitung in Projektgruppen legen. Die Projektgruppen stehen Mitgliedern von BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN und Nichtmitgliedern gleichermaßen offen. Die Arbeitsgruppen organisieren sich mit Unterstützung des Teams der Landesgeschäftsstelle weitgehend selbst. Dabei soll eine digitale Mitarbeit ohne Präsenz bei (allen) Treffen der Arbeitsgruppen ermöglicht werden. Ob und ggf., welches Expert*innenwissen wie im Rahmen der Projektarbeit einfließen sollte, hängt vom Verlauf der Projektarbeit ab. Das Projekt Lernen und Arbeiten in der digitalen Zukunft ist zunächst auf ein Jahr begrenzt und verfolgt das Ziel, Antworten auf die zentralen Herausforderungen im Zuge der Digitalisierung zu formulieren.
Die Ergebnisse sollen in einem oder mehreren LDK-Beschlüssen fixiert werden und damit Grundlage der weiteren politischen Arbeit der Grünen in Niedersachsen sein, sie sollen zudem in den laufenden Prozess der Erarbeitung des neuen Grundsatzprogramms von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN münden.
Informationen zum Ablauf des Projekts findet ihr auch in unserem Projektflyer.
#Mitmachen?
Komm zum Kick-off nach Braunschweig und identifiziere mit uns die Fragen, die wir in den Projektgruppen gemeinsam bearbeiten wollen.
Du kannst am 22.9.2018 nicht vor Ort sein? Schau‘ dir die Veranstaltung in unserem Livestream an und diskutiere live mit!
#Projektgruppen
Du möchtest dich an einer Projektgruppe beteiligen? Wir stellen hier nach dem Kick-off die Projektgruppen vor.
Du möchtest gerne eine weitere Projektgruppe gründen oder dich bewegt eine Frage außerhalb der bisherigen Diskussionen? Schreib deine Frage in der Chatbegrünung im Kanal #digitales-morgen oder per E-Mail an email hidden; JavaScript is required