Anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz (27. Januar) erklären die Landesvorsitzenden der niedersächsischen GRÜNEN, Anne Kura und Hans-Joachim Janßen:
Mit großer Scham gedenken wir der Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus entrechtet, gequält und ermordet wurden. Wir rufen alle Demokrat*innen dazu auf, allen Formen von Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit im Alltag offensiv und aktiv entgegenzutreten.
Für uns ist unerträglich, wenn in Deutschland heute Menschen jüdischen Glaubens bedroht, beleidigt und angegriffen werden. Wir dürfen uns nicht damit abfinden, wie weit verbreitet Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft ist, sondern müssen uns dagegen zur Wehr setzen. Das gilt auch für die Diskursverschiebung über die deutschen Verbrechen in der NS-Zeit, die vor allem von Rechtsextremen in und außerhalb von Parlamenten vorangetrieben wird.
Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus sowie eine aktive Auseinandersetzung mit den Verbrechen und der Verantwortung für die gegenwärtige deutsche Gesellschaft gehören zum Grundkonsens unserer Demokratie. Auch deshalb wird die Arbeit von Gedenkstätten immer wichtiger. Der Leiter der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten stellt fest, dass Rechte zunehmend auch dort versuchen, die Diskurshoheit zu gewinnen. Darin sehen wir einen Auftrag an alle Demokrat*innen, allen Relativierungen oder Leugnungen der Shoah entschieden zu widersprechen. Das gilt selbstverständlich auch für jede Form von Antisemitismus, antisemitischen Stereotypen, rassistischen Bemerkungen und allen anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – und zwar überall, egal ob auf der Straße, im Privatleben, im Verein oder im Netz.