„Mit HIV kann man heute leben – mit Diskriminierung nicht!“ – so lautet in diesem Jahr das Motto der Welt-AIDS-Kampagne „Positiv zusammen leben“. Die GRÜNEN in Niedersachsen unterstützen die Kampagne mit ihrer Forderung nach Respekt und Anerkennung für Menschen mit HIV. „Es ist erschreckend, dass 35 Jahre nach Bekanntwerden von HIV-Infektionserkrankungen und vieler, guter Aufklärungskampagnen immer noch sehr viel Unwissen und Ängste bezüglich des Umgangs mit HIV-Erkrankten in unserer Gesellschaft herrschen“, sagt Meta Janssen-Kucz, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Niedersachsen. „Vor allem, dass HIV-Patienten in manchen Zahnarztpraxen die Behandlung verweigert wird oder sie beim Arzt lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.“
Der Welt-Aids-Tag ist aus Sicht der grünen Niedersachsen Landesvorsitzenden ein Tag, um Schleife zu tragen für einen offenen Umgang mit dem Thema HIV. Janssen-Kucz: „Die Schleife ist ein Zeichen für mehr Akzeptanz und gegen Ausgrenzung. Jede und jeder Einzelne ist aufgefordert, auf die nach wie vor bestehende Diskriminierung von HIV-Patienten und die damit verbundene Ausgrenzung aufmerksam zu machen. Solidarität kann helfen, Ängsten in der Bevölkerung entgegenzuwirken. Gemeinsam und offensiv sollten wir das Gespräch mit den Betroffenen suchen, um auch eigene Unsicherheiten abzubauen.“
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts leben rund 84.700 Menschen mit HIV in Deutschland, so der Stand von 2015. Etwa 3.200 Menschen haben sich neu mit HIV-infiziert, die Zahl ist gegenüber den Vorjahren unverändert. In Niedersachsen leben rund 4.100 Personen, die mit dem HIV-Virus infiziert sind. „Damit ist AIDS weiterhin ein Gesundheitsrisiko und der ausbleibende Rückgang der Infektionen zeigt weiteren Handlungsbedarf“, sagt Janssen-Kucz. „Die Bundesregierung muss dringend mehr finanzielle Mittel für Prävention und Aufklärung bereitstellen sowie die Entwicklungszusammenarbeit erhöhen.“
Weltweit steigen die Zahlen der Infizierten laut aktuellen Statistiken der Weltgesundheitsorganisation Auch wenn nicht alle Regionen gleichermaßen betroffen sind. So stagniert die Zahl der Neuinfektionen in Westeuropa, während sich die Krankheit in Osteuropa und Russland in rasantem Tempo ausbreitet. Nach wie vor sind die Staaten im südlichen Afrika die am stärksten betroffene Region weltweit – in einigen Ländern ist heute jeder Vierte mit dem Virus infiziert.