Zum Innenstadtgipfel (25. 2. 2021) des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes erwarten die niedersächsischen Grünen klare Hilfszusagen der Landesregierung zur Unterstützung der Kommunen bei den notwendigen Maßnahmen zur zukunftsgerichteten Umgestaltung ihrer Innenstädte.
„Der monatelange Lockdown wirkt für den innerstädtischen Einzelhandel wie ein Brandbeschleuniger. Aus den schon länger schwelenden Problemen, wie einem veränderten Einkaufsverhaltens und rasant wachsenden Online-Handels ist ein Flächenbrand geworden. Es reicht nicht, den Unternehmen durch die akute Krise zu helfen. Die Innenstädte brauchen ein Upgrade, damit sie auf Dauer lebendig sind,“ meint Niedersachsens Grünen-Landesvorsitzende Anne Kura. In vielen Städten sei es dringend erforderlich, die Aufenthaltsqualität der Innenstädte zu steigern und für eine stärkere Durchmischung der Nutzungen von Wohnen, Kultur- und Freizeitangeboten sowie Einkaufen zu sorgen.
Der notwendige Umbau der Innenstädte sei jedoch eine Mammutaufgabe, die die Städte nicht allein schultern könnten, meinen die Grünen. Sie fordern daher die Landesregierung auf, ein großzügig ausgestattetes Förderprogramm zum Umbau der Innenstädte aufzulegen. Gefördert werden sollte in erster Linie der Planungsprozess für einen langfristig nachhaltigen Umbau hin zu einer vielfältigeren Nutzung. „Natürlich müssen die Kommunen auch kurzfristig reagieren können, wenn es z.B. darum geht, durch den Zwischenerwerb leer stehender Einzelhandelsimmobilien zu verhindern, dass solche Flächen zu privaten Spekulationsobjekten werden und Entwicklung über Jahre blockiert werden. In erster Linie muss aber die weitere Entwicklung zusammen mit Immobilieneigentümer*innen, Handel, Kulturschaffenden, Wohnungsbranche und unter breiter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geplant und Modellprojekte initiiert werden. Die Zentrenentwicklung ist eine Gemeinschaftsaufgabe der Stadtgesellschaften“, so Anne Kura.
Die Grünen-Landesvorsitzende rät dazu, die weitere Entwicklung nach vorne gerichtet zu gestalten. „Wenn wir uns darauf beschränken würden, den Status Quo einer handelsgeprägten Innenstadt auf Teufel komm raus erhalten zu wollen, machen wir einen großen Fehler. Das würde viel Geld kosten und wir würden nach wenigen Jahren vor denselben Problemen stehen“, ist die Grünen-Landesvorsitzende überzeugt.