Jeden Tag werden Frauen Opfer von Gewalt. Jeden dritten Tag bringt in Deutschland ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin um. Auch Hass und Gewalt im Netz gegen Frauen nehmen stark zu. Die Corona-Pandemie hat bestehende Missstände noch weiter verstärkt. In Niedersachsen gibt es nach wie vor nicht genügend Schutzräume für Betroffene. Frauenhäuser sind oftmals belegt oder aber viele Kilometer entfernt, so dass alleine die Erreichbarkeit eine unüberbrückbare Hürde darstellt.
Was bisher gegen Gewalt an Frauen unternommen wurde, reicht nicht. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November fordern die niedersächsischen Grünen die Landesregierung zu entschiedenem Eingreifen und Handeln auf.
Anne Kura, Landesvorsitzende:
„Wir müssen uns endlich differenzierter mit Frauenhass auseinandersetzen. Frauenfeindliche Motive müssen endlich als politisch motivierte Kriminalität, als Hassverbrechen, erfasst werden. Nur so bekommen wir genauere Informationen über das Ausmaß von Gewalt gegen Frauen und von Femiziden. Und nur so können bessere Präventionsstrategien entwickelt und umgesetzt werden.
Gewalt gegen Frauen findet immer stärker auch im Netz statt, von Beleidigungen über Verleumdungen, Drohungen oder Stalking und Erpressung. Mit digitaler Gewalt wollen Täter Frauen und Mädchen aus den sozialen Netzwerken verdrängen, sie mundtot machen.“
Nadja Weippert, frauen- und genderpolitische Sprecherin:
„Die anhaltende Corona-Krise hat Nöte und Ängste vieler Frauen vor Attacken des eigenen Partners oder Ex-Partners weiter verstärkt. Sowohl körperliche Angriffe wie auch psychische Gewalt in Form von Bedrohungen und Stalking haben während der Pandemie massiv zugenommen. Ein systemischer Frauenhass wird dabei immer deutlicher.
Betroffene von häuslicher Gewalt brauchen schnelle und unbürokratische Hilfe. Es müssen finanzielle Mittel bereitstehen, damit Kommunen im Zweifelsfall Hotelzimmer oder Ferienwohnungen mieten können. Nur so ist vor allem in der jetzigen Ausnahmesituation des Lockdowns eine wohnortnahe und kurzfristige Unterbringung möglich. Die Landesregierung darf bei diesem Thema die Hände nicht länger in den Schoß legen, sondern muss endlich entschieden eingreifen. “