„Die erschütternde deutsche Wirklichkeit sieht immer noch so aus: Sie dient und er verdient! Schlecht bezahlte Berufe sind immer noch Frauensache. Das ist nicht fair und schon gar nicht gerecht. Daher ist ein Gesetz zur Lohngerechtigkeit mit wirksamen Maßnahmen, Sanktionen und einem Verbandsklagerecht überfällig“, fordert Meta Janssen-Kucz, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Niedersachsen. Selbst in Berufen, in denen die Ausbildungszeiten und die beruflichen Anforderungen gleichwertig sind, findet eine ungleiche Bezahlung statt. „Im Bereich Frauenaltersarmut befindet sich Deutschland noch immer im Rückwärtsgang: Der Trend zu prekärer Beschäftigung und steigenden Armutsrisiken wird nicht weniger. Armut ist und bleibt weiblich“, so Janssen-Kucz.
Berufe im Care- und Sorgesektor, also Berufe die für und mit Menschen arbeiten, erfahren nach wie vor zu wenig Anerkennung, kritisiert Sybille Mattfeldt-Kloth, frauen- und genderpolitische Sprecherin der Grünen Niedersachsen. Dabei seien diese Berufe gerade vor den Herausforderungen des demographischen Wandels von enormer Wichtigkeit für den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Zudem seien diese Tätigkeiten meist durch familienunfreundliche Arbeitsbedingungen und schlechte Lohneingruppierungen geprägt. „Als einen Schritt in die richtige Richtung sehen wir die Einführung einer Pflegekammer in Niedersachsen. Pflegekräfte werden zukünftig auf Augenhöhe wahrgenommen. Doch muss auch eine bessere Entlohnungen folgen. Die Arbeit an Maschinen darf nicht länger höher bewertet werden als die Arbeit in Erziehung und Pflege.“