Biogas spielt heute und in Zukunft eine wichtige Rolle in der Erzeugung von Strom und Wärme in Niedersachsen. Heute wird Biogas jedoch zum allergrößten Teil aus Mais gewonnen. Dieser Maisanbau wird zu Recht als wenig nachhaltig und umweltschädlich kritisiert. Er bringt erhebliche nachteilige Folgen für Böden, Grund- und Oberflächenwasser sowie die Artenvielfalt mit sich. Aus diesem Grund lehnen wir den Anbau von Monokulturen für die Biogasproduktion ab.
Jedoch kann und soll Biogas aus nachhaltigen Quellen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende beitragen. Die Grundstoffe dafür sind Gülle, Exkremente und Reststoffe aus der Landwirtschaft, Lebensmittelreste, Inhalte aus Biotonnen, Grünschnitt und Laub. Hinzu kommen artenreiche und pestizidfrei angebaute Wildpflanzenmischungen, die auch Bienen und anderen Insekten eine
Nahrungsgrundlage bieten. Insbesondere mehrjährige Wildpflanzenmischungen sind energetisch effizient und ökologisch.Damit Biogas die Energieerzeugung aus Wind und Sonne ideal ergänzt, soll die Flexibilisierung der Anlagen und die Auskopplung der Stoffe für Industrieprozesse vorangetrieben werden. Die industrielle Kompostierung mit ihren hohen CO2- Emissionen ist zu überprüfen. Biogasanlagen für häusliche Bioabfälle und organische Reststoffe können und werden ein gutes Mittel für eine CO2-Reduktion insbesondere für die bislang vielfach praktizierte Kompostierung sein. Dabei wird auch die Wertschöpfung erhöht.
Damit ökologisch nachteilige Projekte nicht weiter umgesetzt werden, fordern wir die Landes- und Bundesregierungen sowie unsere Vertreter*innen in Brüssel dazu auf, sich für wirksame gesetzliche Regelungen einzusetzen. Biomasse aus Monokulturen soll auf CO2-Emissionen und Naturverträglichkeit geprüft werden. Die dabei entstehenden Schäden für die Umwelt sollen in Zukunft eingepreist werden.