Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2021 sagt die GRÜNE Landesvorsitzende Anne Kura: „Die Corona-Pandemie hat die Benachteiligung von Frauen gegenüber Männern nicht nur schonungslos offengelegt, sondern auch verschärft: Frauen leisten einen Großteil der Sorgearbeit, unterbezahlt in der Pflege und den Krankenhäusern und unbezahlt in der Familie. Sie schultern Beruf, Kinderbetreuung und Homeschooling. Gleichzeitig werden Frauen insgesamt schlechter bezahlt als Männer, sie sind weniger in Führungspositionen in Wirtschaft und Politik vertreten und sind häufiger häuslicher Gewalt ausgesetzt. Frauen wird gerade viel gedankt – aber an der strukturellen Benachteiligung und den Vielfachbelastungen ändert sich nichts. Dafür muss es auf vielen Baustellen endlich vorangehen – aber Bundes- und Landesregierung packen nichts davon ernsthaft an.“
Die frauenpolitische Sprecherin im GRÜNEN Landesvorstand, Nadja Weippert sagt: „Was Frauen für unsere solidarische Gesellschaft leisten ist übermenschlich! Die Corona-Pandemie hat die Gräben der geschlechtlichen Rollenverteilung weiter vertieft und Frauen ein Rollback in die Häuslichkeit beschert. Am härtesten trifft es dabei Alleinerziehende, die aufgrund des andauernden Lockdowns nicht nur wirtschaftlich sondern auch physisch und psychisch ihre Belastungsgrenze schon lange überschritten haben. Frauen brauchen endlich starke aktive Unterstützung durch eine verlässliche Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeitregeln und ein gesetzliches Rückkehrrecht von Teil- in Vollzeit. “
Das Versagen der niedersächsischen Landesregierung werde nach einem Jahr Pandemie am Beispiel des Homeschoolings und der Kinderbetreuung besonders deutlich. „Kinder und Familien leiden unter den pandemiebedingten Schließungen besonders und die häusliche Gewalt hat zugenommen. Trotzdem gibt es auch zwölf Monate nach Beginn des ersten Lockdowns keine Strategie der Landesregierung für eine sichere Öffnung von Schulen und Kitas. Warum gibt es noch immer keine regelmäßigen Schnelltests in Kitas und Schulen? Die Landesregierung ist viel zu langsam und läuft ständig der Entwicklung hinterher, statt aktiv zu gestalten“, so Kura.
Eine weitere Baustelle in Niedersachsen sei das Paritätsgesetz. „Es ist ein Offenbarungseid der Landesregierung, dass sie auf dem Weg hin zu einem Paritätsgesetz mit verpflichtenden Regeln für mehr Frauen im Landtag keinen Schritt weiter gekommen ist und auch nicht weiterkommen will. Von echter Gleichstellung sind wir auch hier noch weit entfernt“, sagt Weippert. „Denn so lange primär Männer Grundsatzentscheidungen für Frauen treffen, wird sich an der strukturellen Ungleichbehandlung auch nichts ändern.“