Du hast die Klimaschutzkonferenz in Warschau besucht. Mit was für einem Eindruck kommst Du zurück nach Niedersachsen?
Tatsächlich kann nicht die Rede davon sein, dass die Klimakonferenz in Warschau ein großer Erfolg war. Aber immerhin: auf den letzten Metern ist es noch gelungen, einen Beitag dafür zuleisten, dass weiter an der Vorbereitung einer Übereinkunft für verbindliche Klimaschutzziele gearbeitet wird. Spätestens 2015 in Paris muss es eine Vereinbarung geben, die alle Länder zu C02-Minderungszielen verpflichtet.
Welche Erkenntnis nimmst Du aus Warschau mit?
Einmal mehr wird deutlich, wie dringend die Energiegesetzgebung reformiert werden muss. Ohne funktionierenden Emissionshandel kann die Energiewende weder in Europa noch weltweit gelingen. Wenn die Verknappung der Zertifikate jetzt nicht erfolgt, gerät das ganze Projekt in die Schieflage.
Von der Warschau-Konferenz sind eher negative Signale für den Klimaschutz ausgegangen. Was bedeutet das für Niedersachsen?
Entscheidend wird sein, ob die Vorreiterländer der Energiewende entschlossen handeln. Deutschland und die anderen europäischen Staaten müssen Vorbild sein. Als Niedersachsen wollen wir gute Ideen für den Klimaschutz und für die Energiewende zum Exportschlager unseres Landes machen. Und wir haben wirklich was zu bieten; zum Beispiel das Bioenergiedorf Jühnde, die Solarkataster der Stadt Osnabrück und der Region Braunschweig, die CO2-freie Fabrik Solvis in Braunschweig, die Produktion von Blockheizkraftwerken durch VW und Lichtblick in Salzgitter, die Offshore-Projekte Riffgat und Alpha Ventus, viele kommunale Energiewendeprojekte und auch die erst jüngst bundesweit prämierte Klimainsel Juist mit ihren Projekten Nachhaltiger Tourismus und CO2-Reduktion.