Die inklusive Schule ist Kernanliegen grüner Bildungspolitik. Dabei ist Inklusion für uns immer mehr gewesen, als die gemeinsame Beschulung von behinderten und nichtbehinderten Kindern. Die inklusive Schule geht von der Vielfalt aller Schüler*innen aus und macht diese Vielfalt zum Ausgangspunkt ihrer Entwicklung. Gute Schule ist für uns inklusive Schule.
Der Entwicklungsprozess braucht klare Ziele und darauf abgestimmte Maßnahmen. Er braucht Zeit und immer wieder Nachsteuerung.
Mit der Schulgesetznovelle, die rot/grün 2015 verabschiedet hat, haben wir in einem wichtigen Schritt gesetzliche Rahmenbedingungen definiert. Das Auslaufen der Förderschule Lernen im Primarbereich wird sich auch im Sekundarbereich fortsetzen.
Wir treten allen Versuchen, die bisherigen Schritte zur Einführung der inklusiven Schule zurückzunehmen, entschlossen entgegen. Dabei übersehen wir keineswegs die Herausforderungen, die sich in diesem Prozess stellen.
Die Grünen stehen zur schulischen Inklusion und wir kümmern uns um die Herausforderungen.
Wir unterstützen daher die Landesregierung darin und fordern sie auf
- darauf hinzuwirken, dass die Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen wird, in die alle Schulen Niedersachsens eingebunden sind;
dies gilt sowohl für die weiterbestehenden Förderschulen als auch für Schulen der Sekundarstufe und die Berufsschulen, die noch wenig in die Inklusion eingebunden sind - Strukturen zur Unterstützung und Schaffung von Teilhabe von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund innerhalb der inklusiven Schule weiterzuentwickeln
- auch in der Sekundarstufe Ressourcen vermehrt systembezogen zuzuweisen
- ein Gesamtkonzept für ein innovatives und bedarfsgerechtes Beratungs- und Unterstützungssystem für die inklusiven Schulen vorzulegen; hierbei ist darauf zu achten, dass auch in ländlichen Gebieten eine gute räumliche Erreichbarkeit der Unterstützung garantiert wird
- einen Rahmen für die Entwicklung regionaler Inklusionskonzepte zu erarbeiten, flexibel genug, um regionale Gegebenheiten zu berücksichtigen
- ein Personalentwicklungskonzept und Steuerungskonzept für die transparente und bedarfsgerechte Zuteilung der erforderlichen Ressourcen vorzulegen; dieses soll verlässlich und transparent alle verfügbaren Beratungsressourcen wie z.B. die Mobilen Dienste, Fachberatungen, Poolstunden für Schulen mit besonderen Bedarfen sowie die Sonderpädagogische Grundversorgung und Zusatzbedarfe beschreiben
- Strategien für die Gewinnung und Qualifizierung des erforderlichen Personals und für eine an den Erfordernissen der inklusiven Schule orientierte Lehreraus- und Weiterbildung zu entwickeln
- erste Unterstützungszentren noch in diesem Schuljahr auf den Weg zu bringen und einen Zeitplan für die wesentlichen Arbeitsschritte und den weiteren Ausbau vorzulegen
- den Ausbau der schulischen Sozialarbeit fortzusetzen und Multiprofessionalität zu stärken
- Rahmenbedingungen für Leistungsbeurteilungen und Zeugnisse so weiterzuentwickeln, dass sie den Zielsetzungen der inklusiven Schule entsprechen
- InklusionshelferInnen systembezogen einzusetzen und Standards für deren Ausbildung zu entwickeln