Einen besonderen Fokus setzen die Grünen Niedersachsen im Jahr der Europawahl auf die Problematik der Jugendarbeitslosigkeit. In Europa ist fast jeder vierte Jugendliche ohne Arbeit beziehungsweise Ausbildungsplatz, in manchen Regionen Spaniens und Griechenlands sind es sogar über 70 Prozent. Damit sind nahezu 6 Millionen junge Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren arbeitslos. "Wir brauchen Sofortmaßnahmen für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Nur so können wir den Jugendlichen gute und gerecht entlohnte Arbeit sowie echte Zukunftsperspektiven bieten", sagte Jan Haude.
Mit der von Grünen auf den Weg gebrachten Jugendgarantie haben sich die Mitgliedsstaaten verpflichtet, Jugendlichen spätestens nach vier Monaten Arbeitslosigkeit eine Arbeitsstelle oder einen Ausbildungsplatz anzubieten. "Doch das allein wird das Problem nicht lösen", so Haude. "Wir fordern daher die rot-grüne Landesregierung auf, im Bundesrat eine Initiative zur bedarfsgerechten Aufstockung der europäischen Mittel zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und zur Stärkung der Ausbildungsfähigkeit von Jugendlichen einzubringen. Um Mitgliedsstaaten mit hoher Jugendarbeitslosigkeit mehr Mittel für deren Bekämpfung zur Verfügung zu stellen, brauchen wir einen deutlich besser ausgestatteten Sozialfonds", forderte der Landesvorsitzende.
"Wir müssen neue Arbeitsplätze durch gezielte Investitionsprogramme und die Förderung effizienter grüner Technologien schaffen – für adäquate Arbeitsplätze, die faire Arbeitsbedingungen und ein angemessenes Leben ermöglichen", sagte Haude. "Die unsägliche Debatte um die sogenannte Armutszuwanderung und die Angriffe von Rechts auf die Freizügigkeit machen zudem deutlich, wie wichtig besonders am 1. Mai das Engagement gegen Rechtsradikale und Fremdenfeindlichkeit ist. Gerade Niedersachsen profitiert vom Zuzug hochqualifizierter Menschen."
Der Landesvorsitzende der Grünen Niedersachsen wird am 1. Mai an der Gewerkschaftskundgebung auf dem Trammplatz in Hannover teilnehmen.