Die LAG Weltanschauung und Staat ist ein Arbeitskreis, der die Diskussionen um das Verhältnis zwischen Staat und den verschiedenen Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaften der niedersächischen Grünen bündelt.

Wir verstehen uns dabei ausdrücklich als Gruppe, die alle am Thema interessierten Grünen und den Grünen nahestehende Menschen ansprechen soll – unabhängig von ihrer weltanschaulichen oder religiösen Einstellung.

Ziel der LAG Weltanschauung und Staat: konsensfähige Positionierung

In den letzten Jahren hat das Thema in der Öffentlichkeit zunehmend an Präsenz gewonnen. So wird etwa seit längerem über die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts oder die Imam-Ausbildung an staatlichen Hochschulen in Deutschland debattiert. Gleichzeitig wird aber auch über die Anbringung von Kruzifixen in staatlichen Einrichtungen oder die arbeitsrechtlichen Bedingungen der kirchlichen Wohlfahrtsverbände diskutiert. Diese Einzelthemen können nicht isoliert betrachtet werden. Spätestens durch Einwanderung und die Wiedervereinigung ist Deutschland weltanschaulich und religiös pluralistisch geworden; es geht daher in allen Einzelbereichen immer um die Frage, wie man Menschen aller Weltanschauungen die vollwertige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht, Ausgrenzungen vermeidet und Konflikte gerecht löst.

Die LAG sieht es dabei als Ihre Aufgabe, eine konsensfähige Positionierung der niedersächsischen Grünen zu dem Thema zu erarbeiten. Dabei diskutieren wir u.a. den Einfluss der Religionsgemeinschaften auf Schulen und Hochschulen, das Arbeitsrecht kirchlicher Wohlfahrtsverbände wie auch die Kirchensteuer und andere institutionelle Verflechtungen mit dem Staat.
Die LAG arbeitet je nach Bedarf bei Themen, die den Zuständigkeitsbereich anderer LAGen berühren, eng mit diesen zusammen.

Die Christ*innen in der LAG

Wir sind eine politische Arbeitsgemeinschaft, die davon ausgeht, dass GRÜNE Leitbilder und christliche Wertorientierung Gemeinsamkeiten aufweisen, aus denen überzeugende Alternativen für heutiges politisches Handeln folgen.

Politik aus christlicher Verantwortung muss ökologisch sein: Die Erde als Gottes Schöpfung hat einen Eigenwert. Ihr gebührt Achtung.

Die Erhaltung der natürlichen Grundlagen des Lebens ist für jede zukunftsfähige Entwicklung unabdingbar. Um dies nachhaltig zu gewährleisten, ist ein ökologischer Strukturwandel voranzubringen.

Politik aus christlicher Verantwortung muss sozial sein: Jeder Mensch hat ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben. Er hat Anspruch auf gerechte Teilhabe an den Gütern dieser Erde. Keiner darf ihn zum Spielball kapitalistischer Wirtschaftsinteressen machen. Politik aus christlicher Verantwortung muss gewaltfrei sein: Der Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt muss durchbrochen werden. Gewaltfreie Konfliktlösung ist das Ziel.

Außerdem treten wir für eine Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts ein. Auch Mitarbeiter*innen in kirchlichen Einrichtungen müssen die Möglichkeit haben Betriebs- bzw. Personalräte zu bilden. Ebenso muss ihnen das Streikrecht zustehen. Die individuellen Arbeitsverträge müssen auch bei Kirche sowie Caritas und Diakonie dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz unterliegen, sofern nicht der engere Verkündigungsauftrag betroffen ist.

SprecherInnen:
Barbara Fritz/ Lino Klevesath
E-Mail:
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