Datum: 9.3.2024
Uhrzeit: 10:00 – 17:00 Uhr
Veranstaltungsort: Stephansstift Zentrum für Erwachsenenbildung, Kirchröder Straße 44, 30625 Hannover
Als erste Partei in Deutschland haben wir Grüne uns ein Vielfaltsstatut gegeben. Im März 2024 ist es ein Jahr her, dass wir GRÜNE in Niedersachsen das Vielfaltsstatut der Bundespartei in unsere Satzung implementiert haben. Politische Partizipation und gleichberechtigte Teilhabe sind für uns zentrale Bausteine der Demokratie. Deswegen wollen wir mit unserem Vielfaltsstatut unsichtbare, ausschließende Strukturen überwinden und den Zugang zu gleichberechtigter politischer Teilhabe gewährleisten.
Bei unserem 1. Niedersächsischen Vielfaltskongress werden wir gemeinsam mit Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, Verbänden und unserer Partei u.a. darüber sprechen, warum Vielfaltsförderung wichtig für eine gute Politik und den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. Dies alles wollen wir unter dem Motto der Europäischen Union „In Vielfalt geeint“ diskutieren.
Mit dabei sind u.a. Pegah Edalatian (Mitglied im Bundesvorstand,) Hamidou Bouba (Niedersächsischer Integrationsrat), Doreen Denstädt (Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz in Thüringen), Belit Onay (Grüner Oberbürgermeister von Hannover) und viele weitere.
Programm
10:30 Begrüßung: Greta Garlichs, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Niedersachsen
10:40 Impulsreferat: Belit Onay
11:00 Podiumsdiskussion: In Vielfalt geeint? Jetzt erst recht!
mit:
• Pegah Edalatian, vielfaltspolitische Sprecherin und internationale-europäische Koordinatorin im Bundesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
• Doreen Denstädt, Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz in Thüringen
• Hamidou Bouba, Vorstandsmitglied niedersächsischer Integrationsrat
• Moderation: Greta Garlichs, vielfaltspolitische Sprecherin im Landesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Niedersachsen
12:30 Mittagspause
14:00 Impulsreferat: Pegah Edalatian
14:20 Vorstellung der Workshops
14:30 Arbeit in den Workshops
16:00 Schlaglichter aus den Workshops
16:30 Zusammenfassung und Ausblick: Greta Garlichs
Workshops
WS I: In Vielfalt geeint? Die UN-Behindertenrechtskonvention in der EU
Seit 2008 ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft. Auch die EU hat diesen völkerrechtlichen Vertrag ratifiziert, dessen Zweck es ist, „den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten und die Achtung der ihnen innewohnenden Würde zu fördern.“ Gut 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-BRK wollen wir in diesem Workshop einen Blick darauf werfen, wie es mit der Umsetzung innerhalb der EU steht und was wir dazu beitragen können, das genannte Ziel zu erreichen.
Referentin: Katrin Langensiepen, Mitglied des Europäischen Parlaments
WS II: In Vielfalt geeint? Queeres Leben und Lieben in Osteuropa
Die hart erkämpften Rechte queerer Menschen geraten innerhalb Europas immer stärker unter Druck. Besonders in Mittel- und Osteuropa kann man dies beobachten. In Ungarn hat die rechtsnationale Regierung ein entsprechendes Gesetz durchgebracht und geschlechtlichen Minderheiten ihre Rechte genommen. In Polen wurden über 50 sogenannte LGBTQIA*-freie Zonen ausgerufen. In Belarus unterdrückt das Lukaschenko-Regime die LGBTQIA*-Bewegung öffentlich. Müssen wir da tatenlos zugucken oder können wir die Menschen in Osteuropa in ihrem Kampf für ihre Rechte unterstützen? Welche Rolle kann die EU übernehmen, um die Rechte von LGBTQIA*-Menschen im Osten Europas zu stärken?
Referentin: Viola von Cramon, Mitglied des Europäischen Parlaments
WS III: In Vielfalt geeint? Diversität gegen den Rechtsruck
Europaweit sind die Rechten auf dem Vormarsch. Das hat Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Menschen die dort Leben: Rechte von Migrant*innen, Frauen, queeren und trans* Personen werden eingeschränkt. Das hat auch Auswirkungen auf die Politik der Europäische Union, was sich zuletzt sehr deutlich an den Beschlüssen zur gemeinsamen Asyl- und Flüchtlingspolitik gezeigt hat. Was können wir tun, um die Zivilgesellschaft in so genannten illiberalen Demokratien, damit die Rechten nicht nur in Polen abgewählt werden? Wie kann eine starke Vielfaltspolitik der Europäischen Union dazu beitragen, die Menschenrechte in der gesamten EU zu schützen und zu stärken? Dies sind einige der Fragen, die wir in diesem Workshop bearbeiten wollen.
Referent*innen: Luna Möbius und Vivian Triems
WS IV: In Vielfalt geeint? Sozioökonomische Herkunft
In Art. 3 unseres Grundgesetzes steht, dass „niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden darf.“ Doch die Realität sieht oft anders aus: Arme Menschen werden viel zu oft stigmatisiert, ausgegrenzt und von gesellschaftlichen Ressourcen ausgeschlossen. Zusammen mit dem Geschäftsführer der Landesarmutskonferenz wollen wir der Frage nachgehen, wie wir diese Diskriminierung abbauen und politische Teilhabe für alle ermöglichen.
Referent: Klaus-Dieter Gleitze, Geschäftsführer der Landesarmutskonferenz Niedersachsen
WS V: Wahlen ohne Wahlkampf ist wie Sommer ohne Eis! Undenkbar!
Aber wie kann ein intersektionaler Wahlkampf gelingen? Für ein starkes Europa brauchen wir starke Wahlkämpfer*innen, dies bedeutet beim aktuellen politischen Klima aber auch – Eigenschutz, Resilienz und vor allem die Aktivierung der größtmöglichen demokratischen Masse. Dieser Workshop richtet sich an alle Grüns die in den Wahlkampf mit einsteigen wollen. Wir möchten mit euch Strategien für den Wahlkampf erarbeiten die für BIPoCs und von Rassismus betroffenen Menschen zugeschnitten sind. Dabei beleuchteten wir aber auch weitere Diskriminierungsfelder denn: Wir sind die erste Partei mit einem Vielfaltsstatut, das wir auch mit Leben füllen möchten. Dazu gehört, dass wir unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigen und uns gegenseitig empowern und solidarisieren.
Referentin: Onyeka Oshionwu & Tuğba Bıyıklı-Wiesemann (BuntGrün)
Teilnehmer*innen, die eine Kinderbetreuung wünschen, melden sich bitte bis zum 3. März dafür an.