Niedersachsen verfügt im Gegensatz zu vielen Regionen in der Welt über ausreichend Trinkwasser. „Beim Wasser haben wir glücklicherweise kein Mengenproblem, aber wir haben ein Qualitätsproblem. Das müssen wir lösen”, fordert Grünen-Landesvorsitzender Stefan Körner anlässlich des Weltwassertages am 22. März.
Körner weist dabei vor allem auf das Problem der Nitratbelastung des Grundwassers hin: „Wenn auf rund 60 Prozent der Landesfläche der Nitratgehalt im oberflächennahen Grundwasser über dem Grenzwert liegt, dann ist das ein Alarmsignal. Bis aus dem Regen von heute Trinkwasser wird, vergehen oft 30 bis 50 Jahre – so lange dauert es, bis das Wasser in die Schichten einsickert, aus denen wir Trinkwasser fördern. Trinkwasser hat also ein langes Gedächtnis”, so der Grünen-Landeschef.
Um die Trinkwasserbelastung durch Nitrat zu reduzieren, sei der zwischen dem Bund und den Ländern ausgehandelte Kompromiss bei der Düngeverordnung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, meinen die GRÜNEN. „Es ist ein Schritt”, so Körner, „aber auch nicht mehr. Da muss deutlich mehr kommen.”
Ein weiteres Problem ist nach Meinung der GRÜNEN die diffuse Belastung des Wassers mit sogenannten anthropogenen Spurenstoffen, die über die Kanalisation in den Wasserkreislauf gelangen. „Dazu zählen Medikamente wie das Schmerzmittel Diclofonac oder Röntgenkontrastmittel. Diese Stoffe können wir nur sehr aufwändig aus dem Abwasser herausholen. Deshalb müssen wir hier in den nächsten Jahren gezielt ansetzen, etwa durch spezielle Klärstufen direkt an den Kliniken. Das sollte man bei Neu- oder großen Umbauten einplanen”, rät Stefan Körner.