Die Forderung des Regionalen Aktionsbündnisses zur Reduzierung der Nährstoffüberschüsse im Oldenburger Münsterland, künftig Güllelager aus öffentlichen Mitteln zu fördern, stößt bei den Grünen auf Ablehnung. „Eine derartige Subvention würde das eigentliche Problem der industriellen Massentierhaltung in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta noch weiter verfestigen. Und es würden nachträglich auch noch diejenigen aus öffentlichen Kassen belohnt, die das Problem verursacht haben“, sagt Grünen-Landesvorsitzender Stefan Körner. „Wir müssen die Ursachen angehen und dürfen nicht nur an den Symptomen herumdoktern. Und das bedeutet: Die Tierzahlen müssen deutlich runter“, meint Stephan Christ, Vorstand der Cloppenburger Grünen und Mitglied des Landesparteirates.
Nach Angaben des im Frühjahr 2017 veröffentlichten niedersächsischen Nährstoffberichts fehlen im Oldenburger Münsterland insgesamt rund 63.500 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, um den in Cloppenburg und Vechta anfallenden Wirtschaftsdünger ordnungsgemäß unterbringen zu können. „Im Klartext heißt das, dass der Tierbestand um mehr als 1/3 reduziert werden muss, damit die anfallenden Nährstoffe auch sinnvoll auf den Feldern und Wiesen der Region untergebracht werden können“, so Stefan Körner.
Die Grünen fordern das Regionale Aktionsbündnis auf, bereits sehr kurzfristig dafür zu sorgen, dass zu den eigenen Überschüssen nicht auch noch Gülle und Hühnerkot in das Oldenburger Münsterland hinein geholt wird. „Der jüngste Nährstoffbericht weist neben großen Exportmengen von Wirtschaftsdünger in andere Landkreise auch erhebliche Importe sogar aus anderen Bundesländern und den Niederlanden aus. Diesen Verschiebebahnhof versteht wirklich niemand. Dieser Import muss als erstes abgestellt werden“, fordert Stephan Christ.