Der grüne Fünf-Punkte-Plan für bessere Bildung

Grüne setzen sich für gerechte Bildungschancen in allen Bereichen ein. Diese dürfen nicht vom Geldbeutel der Eltern oder Herkunft abhängen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für gute Bildung ein. Gerechte Bildungschancen in allen Bereichen – von der Kita über Schule, Ausbildung und Studium bis hin zu Angeboten für Erwachsene – dürfen nicht vom Geldbeutel der Eltern oder der Herkunft abhängen. Deshalb brauchen wir ein durchlässiges und transparentes Bildungssystem, das gut ausgebildetes Fachpersonal vorhält. Unser Ziel ist eine bestmögliche Betreuung und Förderung in gut ausgestatteten Kindergärten und Schulen mit einer guten Unterrichtsversorgung.

Wir stehen zur inklusiven Schule, die alle Menschen mitnimmt und individuell fördert. Damit das gelingt, wollen wir im engen Austausch mit Schulen, Eltern und Verbänden die eingeleiteten Reformen weiterentwickeln.

Lehrerarbeit verdient Anerkennung und benötigt Entlastung. Und wenn der Arbeitsplatz dadurch wieder attraktiver wird, wirkt das genauso dem Lehrermangel entgegen wie die Aufstockung dringend benötigter Lehramtsstudienplätze.

Statt eines schwarz-gelben Rollbacks in Sachen Inklusion, Gesamtschulen oder dem Ganztag, stehen wir für eine moderne Bildungspolitik. Dabei ist unser Leitziel, dass gute Schule vor Ort gemacht wird und entsprechende Gestaltungsspielräume benötigt.

Mit unserem GRÜNEN Fünf-Punkte-Plan schnüren wir ein Programm, das an Erfolge anknüpft und auf Bedarfe reagiert:

1) Gute und verlässliche Betreuung

Gute und verlässliche Kinderbetreuung braucht Qualität. Deshalb investieren wir in eine bessere Betreuung in den Kitas, in einen gut ausgestatteten Ganztag mit attraktiven Angeboten, in dem Schüler*innen gefördert und nicht verwahrt werden, und in unser Landesprogramm für gutes Schulessen. Daher hat für uns auch zukünftig die weitere Verbesserung der Betreuung und der Angebote absolute Priorität.

2) Inklusion weiterentwickeln

Ein Menschenrecht verträgt keine Pause. Wir wollen die Inklusion weiterentwickeln, anstatt Herausforderungen mit einem „Moratorium“ zu Lasten der Betroffenen auszusitzen. Darüber hinaus braucht es einen Schulkonsens, der den Schulen Zeit gibt, die Entwicklungen rund um Inklusion zu gestalten und Reformen wirken zu lassen. Wir setzen uns für funktionierende Lösungen statt ideologischer Strukturdebatten ein. Dabei gilt es, die regionalspezifischen Besonderheiten zu beachten und im Sinne einer Inklusion der unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf die Situation vor Ort einzugehen. Mit 1.000 zusätzlichen pädagogischen Fachkräften entlasten wir die Lehrer*innen. Multiprofessionelle Teams geben mehr Raum für individuelle Förderung der Schüler*innen, damit alle Kinder, gleich welcher Herkunft, auch gleiche Chancen haben.

3) Lehrerarbeit anerkennen

Alle Lehrer*innen– unabhängig von der Schulform – sollen für ihre wichtige Arbeit gut bezahlt werden. Deshalb setzen wir uns auch bei Lehrkräften an Grundschulen für eine Besoldung nach A13 ein. Gleichzeitig braucht es mehr Maßnahmen zur Entlastung wie die Anpassung der Altersermäßigung.

4) Mehr Personal für die Schulen

Die bundesweite Herausforderung des Lehrermangels macht auch vor Niedersachsen nicht halt. In Niedersachsen haben wir in Regierungsverantwortung bereits die Zahl der Lehramtsstudienplätze für Sonderpädagogik verdoppelt. Zukünftig wollen wir die Studienplätze und die Kapazitäten des Vorbereitungsdienstes nach einer umfassenden Bedarfserhebung weiter ausbauen. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass im Ausland erworbene pädagogische Qualifikationen einfacher anerkannt werden.

5) Gute Schule wird vor Ort gemacht

Schulen brauchen mehr eigene Gestaltungsmöglichkeiten, um besser zu werden. Gemäß unseres Leitsatzes „Gute Schule wird vor Ort gemacht“ werden wir dafür sorgen, dass Schulen beispielsweise mehr Spielräume für Kooperationen mit außerschulischen Partnern und die Umsetzung eigener Konzepte und Ideen erhalten.

Hannover, 28. September 2017