Die gesamte Automobilbranche steht vor massiven Veränderungen. Die GRÜNEN in Niedersachsen suchen den Dialog mit den Akteuren der niedersächsischen Mobilitätswirtschaft, um den bevorstehenden großen Umstrukturierungs- und Transformationsprozess gemeinsam erfolgreich zu bewältigen. Die Politik muss die ordnungspolitischen Leitplanken dafür setzen. Die Autoindustrie hat im Vorfeld von Dieselgate bewiesen, wie schädlich fehlende oder zu wenig kontrollierte Vorgaben sich auswirken.
Vor diesem Hintergrund hat BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Niedersachsen heute mit hochkarätigen Gästen zu einem GRÜNEN Autogipfel nach Hannover geladen. Im Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern der Automobilwirtschaft, der Gewerkschaften, der Umweltverbände und von Start-ups haben die Spitzenkandidierende Anja Piel sowie Stefan Wenzel und Rebecca Harms; Grüne Europaabgeordnete im Europäischen Parlament, bevorstehende Umstrukturierungs- und Transformationsprozesse auf der Konferenz im alten Rathaus in Hannover diskutiert.
Anja Piel: „Wir wollen keine Fahrverbote, wir wollen Wahlfreiheit, auch bei der Mobilität! Wahlfreiheit heißt aber nicht: ‚Nehme ich das Auto oder warte ich zwei Stunden auf die nächste Busverbindung?‘ Wahlfreiheit haben wir erst, wenn die Niedersachsen sich die Frage stellen: ‚Nehme ich das Auto? oder
– … setze ich mich in den Bus, der mich verlässlich zu Bahnhof bringt,
– … setze mich in die Bahn, deren Taktung zum Bus passt,
– … muss nicht auf einer Fahrt an vier Automaten Tickets kaufen, sondern habe ein Ticket für alles,
– … trinke in der Bahn noch einen Kaffee und lese Zeitung oder nutze Internet im Zug, das nicht ständig weg ist?
Wir wollen dass das Potenzial eines Verkehrsmittels nicht nur beim Auto ausgeschöpft ist, sondern auch beim öffentlichen Nahverkehr.“
Stefan Wenzel: „Die Verkehrs- und die Energiewende gehören zusammen und befruchten sich gegenseitig. Photovoltaik auf dem Dach und Speicher im Auto sind Teile einer Geschichte. Eine enkeltaugliche Mobilitätswirtschaft, Sektorkopplung, Energie- und Ressourceneffizienz sind die Bausteine. Die Mobilitätsdienstleister der Zukunft sind auch Energiedienstleister. Daneben gehören auch die verstärkte Rohstoff- und Energieeffizienz zu den künftigen Produktionskriterien.“
Rebecca Harms: „Erfolgreicher Klimaschutz muss nicht nur der Umwelt nützen sondern auch gute Perspektiven für Industrie und Beschäftigung schaffen. In der Autoindustrie erfordert das ein verlässliches Zusammenwirken von Politik, Unternehmen und Gewerkschaften. Für die Europäische Union ist die klimafreundliche Ausrichtung der Autoindustrie ein Beitrag für die Sicherung des Industriestandortes Europa. Was bei der Gründung der EU die Gemeinschaft für Kohle und Stahl war, muss heute die Europäische Energiewende mitsamt Verkehrswende sein.“
Das Programm der Veranstaltung können Sie hier herunterladen.
Präsentation von Dr. Stefan Schmerbeck, Leiter Zukunftstechnologien bei VW.
Präsentation von Dorothee Saar, Deutsche Umwelthilfe e.V.
Präsentation von Dr. Weert Canzler, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)