Wolfsburg, 08.11.2025 – Unter dem Motto „Aus Mut wird Zukunft“ haben die rund 200 Delegierten die GRÜNEN Niedersachsen ihren Landesparteitag eröffnet. Im Mittelpunkt steht der Leitantrag „Wirtschaft stärken – Zukunft sichern“, der zeigt, wie Niedersachsen mit grüner Politik zum Wirtschaftsland Nummer Eins werden soll. Bundeswirtschaftsministerin Reiche wird aufgefordert, endlich den Industriestrompreis einzuführen.
Ricarda Lang, MdB von Bündnis 90/Die Grünen, forderte in ihrer Rede eine gerechte Verteilung der Kosten:
„Wenn wir über Kosten sprechen, dann müssen wir auch darüber reden, wie diese Kosten verteilt werden. Ich habe keine Lust mehr, dass Menschen mit mittleren Einkommen über ihren CO₂-Fußabdruck belehrt werden, während Shell und Co. fröhlich die Welt verbrennen. Es ist falsch von Katherina Reiche, die Förderung für private Solarpanels zu streichen und gleichzeitig Geschenke für die Gaslobby aus zu finanzieren. Und es ist völlig absurd, dass man für einen Privatjet weniger Steuern zahlt als für ein Familienauto. Lasst uns eine Klimapolitik machen, bei der die Mehrheit profitiert, und die, die jahrzehntelang von Umweltzerstörung – die fossile Lobby – zur Kasse gebeten wird.“
Anschließend warnte sie vor sozialer Kälte in der aktuellen Politik: „Wenn auf den Herbst der Reformen, ein Winter der sozialen Kälte folgt, dann finde ich es angebracht, dass danach der Frühling des Protestes kommt.“
Julia Willie Hamburg hebt in ihrer Rede die Verantwortung Niedersachsens als Industrieland hervor:
„Wir wollen, dass sich etwas dreht in diesem Land. Jeder dritte Industriearbeitsplatz ist in Niedersachsen mit der Autoindustrie verbunden. Unternehmen brauchen Verlässlichkeit und Rückenwind für die Zukunft statt teure fossile Nachspielzeiten, die uns im internationalen Wettbewerb weiter ins Hintertreffen geraten lassen. Dafür müssen wir einen massiven Hochlauf für die Elektromobilität organisieren. Wir GRÜNE stehen zum Aus für neue fossile Verbrenner ab 2035! Unser Ziel ist raus aus den Krisen, rein in die Zukunft. Mit frischen Ideen, Mut und Zuversicht.“
Greta Garlichs, Landesvorsitzende der GRÜNEN Niedersachsen, betonte mit Blick auf den Leitantrag:
„Es ist Heuchelei, wenn Markus Söder über hohe Strompreise klagt, während er in Bayern jedes Windrad verhindert. Niedersachsen liefert den Strom, den andere verbrauchen. Wir investieren und übernehmen Verantwortung. Es ist darum nur fair, wenn Betriebe hier auch einen Standortvorteil haben. Wo Windräder sich drehen und Solarfelder Sonnenenergie liefern, muss Strom günstiger sein. Wir wollen regionale Strompreiszonen und ein Recht auf Energy Sharing. So verbinden wir Wirtschaft, Klimaschutz und Sicherheit. Das ist Zukunftspolitik.“
Der Landesparteitag wird am Sonntag mit weiteren Debatten und Beschlüssen fortgesetzt, unter anderem zu einer Resolution zum 9. November, einem Antrag zur Wehrpflicht sowie zur geplanten Neubaustrecke Hamburg–Hannover
