Hannover, 06.05.2025 – Angesichts des knappen Ergebnisses betont Greta Garlichs, Landesvorsitzende der GRÜNEN Niedersachsen:
„Das ist eine ernste Situation für unser Land. Häme ist jetzt völlig fehl am Platz, denn das Chaos in Berlin hat dem Ansehen Deutschlands und dem Vertrauen in die Politik geschadet. Die Menschen in unserem Land erwarten eine handlungsfähige Regierung.
Auch wenn ich mir persönlich keinen Kanzler Friedrich Merz wünsche und bislang wenig Kanzlerformat in ihm erkennen konnte, braucht Deutschland in dieser Lage eine stabile Regierung. Umso bedenklicher ist es, dass der Kanzler schon jetzt wenig Rückhalt aus den eigenen Reihen hat. Friedrich Merz muss anders als im Wahlkampf nun Verantwortung übernehmen, denn es geht um mehr als Parteitaktik oder politische Karrieren. Das mussten sich Union und SPD nun beim zweiten Wahlgang vor Augen führen. Klar ist: Eine Koalition, die schon zu Beginn keine eigene Mehrheit hatte, startet mit einem schweren Vertrauensdefizit.“
Maximilian Strautmann, Landesvorsitzender der GRÜNEN Niedersachsen, ergänzt:
„Es ist gut, dass nun eine Entscheidung gefallen ist – aber sie kam nicht aus Stärke, sondern unter Druck. Diese Kanzlerwahl war ein deutlicher Weckruf: Für politische Führungsfiguren, die mehr spalten als verbinden, gibt es keinen Freifahrtschein mehr. Wer schon bei der Wahl ins Straucheln gerät, muss zeigen, dass er führen kann.
Dafür muss Herr Merz endlich zeigen, dass er Kanzler eines ganzen Landes sein will – und nicht nur Parteichef mit polarisierendem Kurs. Deutschland braucht eine Regierung, die Verantwortung übernimmt, die Menschen mitnimmt und die dringend nötigen Schritte beim sozialen Ausgleich, beim Klimaschutz und bei der internationalen Zusammenarbeit mutig geht. Dafür braucht es mehr als eine Kanzlerwahl – dafür braucht es echten Gestaltungswillen.“