Lückenhafter Fracking-Kompromiss der Groko

Der Fracking-Kompromiss der Großen Koalition im Bundestag bleibt weit hinter den Erwartungen der niedersächsischen Grünen zurück

„Die längst überfällige Reform des Bergrechts beendet zwar den bisher unregulierten Zustand bei der Erdgas- und Erdölförderung, bleibt aber weit hinter unseren Erwartungen zurück. Mit der Regulierung des Frackings im konventionellen Bereich wird nur halbherzig auf die Sorgen der Bevölkerung eingegangen. So gewinnt man kein Vertrauen zurück“, kritisiert Stefan Körner, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Niedersachsen. Statt Fracking komplett zu verbieten, steige man mit Probebohrungen durch die Hintertür in die Schiefergasförderung ein. Es sei ebenso nicht nachvollziehbar, warum Trinkwasservorranggebiete nicht besonders geschützt werden.

„Wir müssen nun in Niedersachsen dafür sorgen, dass alle Spielräume zum Schutz von Mensch und Umwelt auch genutzt werden“, fordert Körner. Hier stehe die rot-grüne Landesregierung in besonderer Verantwortung. Die umstrittene Schiefergasförderung wie in den USA werde es mit den Grünen nicht geben. „Solange die Ursachen der auffälligen Krebsfälle in den Förderregionen Niedersachsens nicht geklärt sind, ist die Förderbranche außerdem gut beraten, auf Fracking zu verzichten. Ansonsten ist mit heftigem Widerstand aus der Bevölkerung zu rechnen.“

Für die Zukunft setzen die Grünen auf den schrittweisen Umstieg auf eine hundertprozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien. Allein aus klimapolitischer Vernunft müsse der Großteil der noch vorhanden fossilen Energieträger im Boden bleiben, so Körner.