Das 49-Euro-Ticket ist eine Tarif-Revolution: bundesweit einfach mobil sein,
ohne Kleingeld-Suche und kompliziertem Tarifdschungel. Etwa jeder vierte Mensch
hat das Deutschlandticket zumindest schon einmal ausprobiert. Gut 13 Millionen
fahren damit jeden Monat einfach und günstig bundesweit. Und das in Stadt und
Land. Doch das Potenzial des Deutschlandtickets ist noch deutlich größer, und
unser Ziel ist, dass es noch mehr Menschen nutzen.
Das Ticket macht Mobilität gerechter: Denn gerade Menschen mit geringen
Einkommen sind auf den ÖPNV angewiesen. Sie besitzen deutlich seltener ein Auto
als Menschen mit hohen Einkommen.
Auch Arbeitgeber*innen können ihren Mitarbeitenden das Deutschland-Ticket als
bezuschusstes Job- und Azubiticket anbieten und damit das Ticket noch
attraktiver machen.
Insgesamt nahmen laut einer kürzlich veröffentlichten Ariadne-Studie allein in
den ersten zwölf Monaten seit Einführung des Deutschland-Tickets am 1. Mai 2023
die per Bahn gemachten Strecken um 30 % zu, während die mit dem Auto gefahrenen
Kilometer um fast 8 % abnahmen – was zu einer Reduktion von CO2-Emissionen in
Höhe von 6,7 Millionen Tonnen geführt hat. Diese Klimaschutzeffekte haben das
Potential, sich nach längerfristiger Etablierung des Tickets noch auszuweiten.
Viele Berufs-Pendler*innen und andere Nutzer*innen sparen mit dem
Deutschlandticket seit anderthalb Jahren bares Geld, denn es ist deutlich
günstiger als frühere Monatstickets großer Verkehrsverbünde – plus es ermöglicht
auch Fahrten außerhalb des eigenen Verkehrsverbundes. Für Studierende gibt es
das Ticket sogar noch günstiger, weil über entsprechende Rahmenverträge mit
hoher Abnahmezahl Rabatte möglich sind.
Langfristiges Ziel könnte ein solidarisch finanziertes Ticket für alle Menschen
in Deutschland sein.
Kurzum: Das Ticket ist beliebt, entlastet finanziell, macht ÖPNV-Nutzung
einfacher und schützt nachweislich das Klima. Hier haben Bund und Länder
gemeinsam erfolgreich gezeigt, wie ein zentraler Baustein der gerechten
Mobilitätswende aussehen kann.
Jetzt wird es Zeit, das Ticket auf Dauer finanziell abzusichern und die
Ausgestaltung weiter zu optimieren. Denn: je mehr Abonnent*innen, desto mehr
Einnahmen können auch für die Verbesserung des ÖPNV-Angebots eingesetzt werden
und desto höher können die Klimaschutzeffekte sein. Wir wollen, dass das Ticket
familienfreundlicher wird und damit einen weiteren Beitrag für Gerechtigkeit und
bezahlbare Mobilität für alle leistet.
Wir Bündnis 90/Die Grünen Niedersachsen setzen uns dafür ein, dass
- das günstige und bundesweite Ticket eine langfristige Rechtsgrundlage und
damit die nötige Finanzierungsgarantie bekommt – mindestens zunächst bis
Ende 2030; - künftig Eltern und Großeltern mit ihrem Deutschland-Ticket ihre
Kinder/Enkel bis 16 Jahren bei gemeinsamen Fahrten kostenlos mitnehmen
dürfen; - die Angebote für Schüler*innen, Freiwilligendienstleistende und Azubis
verbessert werden; - ein rabattiertes Sozialticket eingeführt wird, um mehr Menschen Mobilität
zu ermöglichen; - die Mitnahme von Fahrrädern für einen einheitlichen, zusätzlichen Beitrag
zum Deutschland-Ticket erleichtert wird; - für den dringend nötigen Ausbau des ÖPNVs sowohl Gelder aus den
Landeshaushalten aufgestockt als auch die Regionalisierungsmittel des
Bundes angehoben werden, damit alle ein gutes Angebot von Bus und Bahn vor
Ort bekommen; - Arbeitgeber künftig noch stärker motiviert werden, das D-Ticket ihren
Mitarbeiter*innen und Azubis als Job-Ticket anzubieten; - ein Jahres-Abo-Modell eingeführt wird, das preislich attraktiver ist und
die dauerhafte Nutzung belohnt (z.B. indem der 11. und 12. Monat kostenlos
wird); - Verkehrsverbünde, die DB, Länder und Bund gemeinsam für das Ticket werben;
- effiziente Vertriebswege Systemkosten sparen und damit auf Dauer der Preis
fürs Ticket bezahlbar bleibt; - die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Nahverkehr verbessert werden, um
auch für Arbeitnehmer*innen auf Dauer ein attraktiver Arbeitsplatz zu
sein.