„Das Gorleben Archiv macht eine tolle und überwiegend ehrenamtliche Arbeit und hat in den vergangenen Jahren eine Sammlung zusammengetragen, die 40 Jahre Widerstand gegen ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Gorleben eindrucksvoll dokumentieren. Und noch immer ist Gorleben als Endlager nicht komplett vom Tisch, der Kampf noch nicht beendet“, sagt Körner.
„Für uns sind die 1.000 Euro eine große Hilfe“, freut sich Gabi Haas, die Vorstandsvorsitzende des Gorleben Archiv. „Damit können wir unsere Finanzierungslücke von 3.000 Euro, die wir haben, um eine wissenschaftliche Studie zu bezahlen, um ein Drittel verkleinern.“, sagt Gabi Haas. Ziel der Studie ist es, ein Rahmenkonzept für das Gorleben Archiv als Lernort zu entwickeln. Dabei geht nicht darum, ein klassisches Museum zu werden, sondern vielmehr darum, Bildungs-, Dokumentations- und Forschungsstätte zu sein. „Langfristig würden wir das Gorleben Archiv deshalb gerne auf sichere finanzielle Füße stellen. Nur so können wir dauerhaft unsere Aufgabe erfüllen.“
Miriam Staudte sagt: „Auch für den Landkreis ist das Gorleben Archiv wichtig. Es kann sich zu einem festen Anlaufpunkt für alle, die ins Wendland kommen und sich über die Geschichte von Gorleben informieren wollen, entwickeln. Ich bin gespannt, was die Studie ergibt.“
Hintergrund
Bei 40 Jahren Widerstand gegen ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Gorleben kommt einiges zusammen: Über 400 Plakate, mehrere hundert Stunden Filmmaterial, Tausende Fotos, darunter die Aufnahmen von Günter Zint, Prozess- und Behördenakten genauso wie persönliche Aufzeichnungen von Menschen vor Ort, wie von Marianne Fritzen, der Mitbegründerin der Anti-Atom-Kraft-Bewegung. Auch Gabi Haas ist seit den Anfangszeiten 1977 dabei, als die Standortentscheidung für das Atommülllager Gorleben fiel. Das Gorleben Archiv in Lüchow hat es sich seit 2001 zur Aufgabe gemacht, die Geschichte des wendländischen Widerstands festzuhalten.
Die Finanzierung erfolgt ausschließlich aus Projektgeldern und Spenden. Die Nachfrage ist hoch: Regelmäßig kommen Schulklassen, Studierende und Journalisten vorbei, um sich über Gorleben und den Widerstand zu informieren. „Wir verfolgen mit dem Gorleben Archiv vor allem zwei Ziele: Erstens wollen wir die wissenschaftliche Aufarbeitung des Gorleben-Konflikts vorantreiben und zweitens das vorhandene Wissen erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen, damit auch nachfolgende Generationen daraus lernen können“, erläutert Haas.